Kosten und Amortisation einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher
- Runer Solar

- 24. Okt.
- 5 Min. Lesezeit

Der Wunsch nach Energieunabhängigkeit wächst in der Schweiz stetig. Immer mehr
Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer entscheiden sich für eine Photovoltaikanlage – oft kombiniert mit einem Batteriespeicher. Diese Kombination ermöglicht es, selbst produzierten Solarstrom auch dann zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. Doch was kostet eine solche Anlage wirklich, und wann amortisiert sie sich? In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Faktoren die Gesamtkosten beeinflussen, wie sich die Amortisation berechnen lässt und warum sich die Investition nicht nur finanziell, sondern auch ökologisch lohnt.
Warum eine PV-Anlage mit Speicher sinnvoll ist
Eine Photovoltaikanlage wandelt Sonnenlicht direkt in Strom um. Ohne Speicher wird der erzeugte Strom vor allem tagsüber verbraucht – oder ins öffentliche Netz eingespeist. Der Abend- und Nachtbedarf wird weiterhin vom Stromversorger gedeckt. Mit einem Batteriespeicher ändert sich das grundlegend: Der Solarstrom kann zwischengespeichert und zeitversetzt genutzt werden. Dadurch steigt der Eigenverbrauchsanteil erheblich – oft von rund 30 auf über 70 Prozent.
Das reduziert den Strombezug aus dem Netz und macht unabhängiger von steigenden Energiepreisen. Gleichzeitig schont die Eigenversorgung die Netzinfrastruktur und trägt zur Stabilität des Energiesystems bei.
Die wichtigsten Kostenfaktoren
Die Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage mit Speicher hängen von zahlreichen Variablen ab – Grösse, Technik, Dachbeschaffenheit, Installationsaufwand und gewünschtem Autarkiegrad.
Anlagengrösse und Leistung Je mehr Strom Sie produzieren möchten, desto grösser und teurer wird die Anlage. Für ein Einfamilienhaus liegt die optimale Leistung zwischen 8 und 12 Kilowatt-Peak (kWp).
Art der Module Monokristalline Module sind teurer, bieten aber höhere Wirkungsgrade und benötigen weniger Fläche.
Batteriespeicher Je grösser der Speicher, desto höher der Eigenverbrauch – aber auch die Investition. Speichergrössen liegen meist zwischen 5 und 15 Kilowattstunden (kWh).
Montage und Dachtyp Flachdächer sind einfacher zu installieren, bei Schrägdächern können Gerüst und Unterkonstruktion teurer sein.
Wechselrichter und Steuertechnik Moderne Hybrid-Wechselrichter kombinieren PV-Erzeugung und Speichersteuerung in einem Gerät.
Planung, Bewilligung und Netzanschluss Diese Nebenkosten machen etwa 5–10 Prozent der Gesamtsumme aus.
Zusätzlich beeinflussen Förderbeiträge, Steuerabzüge und regionale Preisunterschiede die tatsächlichen Kosten erheblich.
Aktuelle Preisentwicklung
In den letzten Jahren sind die Preise für Photovoltaikanlagen deutlich gesunken. Während 2010 noch über 6 000 CHF pro kWp bezahlt wurde, liegen die Investitionskosten heute zwischen 1 000 und 1 500 CHF pro kWp – je nach Grösse und Qualität. Batteriespeicher kosten zusätzlich rund 700 bis 1 200 CHF pro kWh Kapazität.
Durch diese Preisreduktion sind PV-Anlagen inzwischen wirtschaftlich so attraktiv wie noch nie. In Kombination mit Förderbeiträgen amortisieren sie sich in 10 bis 14 Jahren, Speicher eingeschlossen.
Förderungen und steuerliche Vorteile
Der Bund unterstützt den Ausbau der Solarenergie mit der Einmalvergütung (EIV). Diese deckt je nach Grösse und Leistung rund 20–30 Prozent der Investitionskosten. Ergänzend dazu bieten viele Kantone eigene Förderprogramme an, die Batteriespeicher und Eigenverbrauchsoptimierung belohnen.
Auch steuerlich lohnt sich die Investition: Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher gelten als energiesparende, also werterhaltende Massnahmen. Das bedeutet, dass die gesamten Investitionskosten von der Einkommenssteuer abgezogen werden können.
Zudem ist die EIV steuerfrei – sie mindert nur den abziehbaren Betrag.
Beispielhafte Kostenaufteilung
Damit Sie ein Gefühl für die Kostenstruktur einer typischen PV-Anlage mit Speicher bekommen, zeigt die folgende Übersicht, wie sich die typischen Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher anteilig verteilen:
Diese Aufteilung zeigt, dass Solarmodule und Speicher den grössten Kostenanteil ausmachen, während Planung und Montage nur einen kleineren Teil der Gesamtsumme bilden.
Wartung, Betrieb und Lebensdauer
Moderne Solaranlagen sind wartungsarm. Die Module halten über 30 Jahre, Wechselrichter rund 15 Jahre, Batterien 10 bis 15 Jahre. Jährliche Wartungskosten liegen bei etwa 0,5 bis 1 Prozent des Investitionswertes.
Wichtiger als die Wartung sind regelmässige Ertragskontrollen. Digitale Monitoring-Systeme zeigen in Echtzeit an, wie viel Strom produziert, verbraucht und gespeichert wird.
Da PV-Anlagen keine beweglichen Teile haben, fallen Verschleiss und Reparaturen sehr gering aus – ein klarer Vorteil gegenüber fossilen Heizsystemen oder Generatoren.
Berechnung der Amortisation
Die Amortisation beschreibt die Zeit, bis die Anlage ihre Investitionskosten durch Einsparungen und Erträge wieder eingespielt hat. Dabei werden berücksichtigt:
Ersparnis durch Eigenverbrauch
Einnahmen aus Einspeisevergütung
Fördergelder
Wartungs- und Betriebskosten
Steuerersparnisse
In der Praxis liegt die Amortisationszeit bei PV-Anlagen mit Speicher zwischen 10 und 15 Jahren. Nach dieser Zeit produziert die Anlage weiterhin Strom – praktisch kostenlos.
Um die langfristige Rentabilität greifbarer zu machen, zeigt die folgende Tabelle die geschätzte Entwicklung von Ersparnis, Wartungskosten und Nettoertrag über 25 Jahre:
Diese Werte verdeutlichen, dass sich eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher nach rund 12 bis 14 Jahren amortisiert und danach über viele Jahre hinweg Erträge erwirtschaftet.
Wirtschaftlichkeit und Eigenverbrauch
Eine PV-Anlage mit Speicher lohnt sich besonders, wenn der Eigenverbrauch hoch ist. Wer tagsüber viel Strom verbraucht (z. B. durch Wärmepumpe, E-Auto oder Homeoffice), steigert die Rentabilität deutlich.
Mit einem Speicher lassen sich Eigenverbrauchsquoten von 60 bis 80 Prozent erreichen. Das senkt die Stromrechnung um mehrere Hundert Franken pro Jahr.
Einflussfaktoren auf die Amortisation
Mehrere Faktoren beeinflussen die Amortisationsdauer erheblich:
Strompreissteigerung: Steigt der Netzstrompreis, verkürzt sich die Amortisationszeit.
Förderprogramme: Je nach Kanton kann die Förderung mehrere Tausend Franken betragen.
Autarkiegrad: Je höher der Eigenverbrauch, desto schneller rechnet sich die Anlage.
Technische Lebensdauer: Längere Haltbarkeit verbessert die Gesamtrendite.
Batteriepreise: Sinkende Speicherpreise erhöhen die Wirtschaftlichkeit.
Umweltaspekte und Klimanutzen
Neben der finanziellen Rendite ist der ökologische Nutzen enorm. Eine 10 kWp-Anlage produziert jährlich etwa 10 000 Kilowattstunden Strom und spart über 20 Tonnen CO₂ in 25 Jahren ein.
Batteriespeicher tragen zusätzlich dazu bei, erneuerbare Energie zeitlich zu verschieben – also dann zu nutzen, wenn sie wirklich gebraucht wird. So helfen sie, das Netz zu stabilisieren und fossile Spitzenlastkraftwerke zu vermeiden.
Der Energieaufwand für die Produktion einer PV-Anlage amortisiert sich übrigens bereits nach zwei bis drei Betriebsjahren. Danach produziert sie über Jahrzehnte sauberen Strom.
Zukunftsperspektiven
Mit fallenden Speicherpreisen und steigenden Stromkosten wird die Kombination aus Photovoltaik und Batterie immer attraktiver. Intelligente Energiemanagement-Systeme sorgen dafür, dass Stromflüsse automatisch optimiert werden.
Zukünftig wird sich der Eigenverbrauch durch Sektorkopplung weiter erhöhen – etwa durch den Betrieb von Wärmepumpen, E-Autos und Haushaltsgeräten mit eigenem Solarstrom. So entsteht ein ganzheitliches, CO₂-freies Energiesystem.
Fazit
Eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher ist mehr als nur eine Investition – sie ist ein Schritt in Richtung Energieautarkie und Klimaschutz. Die Kosten sinken, die Förderungen bleiben attraktiv, und der ökologische Nutzen ist unbestritten.
Bereits heute amortisiert sich eine Anlage in etwa 10 bis 14 Jahren, während sie über 30 Jahre sauberen Strom liefert. Damit gehört Photovoltaik zu den nachhaltigsten und wirtschaftlichsten Investitionen, die Hauseigentümerinnen in der Schweiz tätigen können.
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