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Regelenergie als Investitionschance: Wie Swissgrid mit „Geber­pools“ Speicher & PV lukrativ macht

  • Autorenbild: Runer Solar
    Runer Solar
  • 3. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

1 | Was ist Regelenergie – und warum wird sie wichtiger?

Unser Stromnetz lebt vom Gleichgewicht: Produktion und Verbrauch müssen jederzeit exakt im Einklang sein. Sobald Abweichungen auftreten – etwa durch unerwartete Lastschwankungen oder Ausfälle – greift Regelenergie ein, um die Netzfrequenz stabil zu halten.


Hochspannungsnetz und Sonnenuntergang

Swissgrid beschafft drei Regelenergietypen:

  • Primärregelenergie (sofort, Sekunden)

  • Sekundärregelenergie (nach Minuten)

  • Tertiärregelenergie (bei länger andauernden Abweichungen)

Anbieter, die flexibel Energie einspeisen oder reduzieren können, werden in Auktionen von Swissgrid beauftragt – und erhalten dafür Vergütungen für die Vorhaltungsleistung sowie für den tatsächlichen Abruf.


2 | Warum sich der Markt 2025 stark verändert


  • Starke Preissteigerungen durch Solarboom & Prognoseunsicherheiten

Mit dem massiven Ausbau von Photovoltaik steigen die Schwankungen im Netz. Fehler in Prognosen und plötzliches Wetterumschwanken führen zu Mehrbedarf an Regelenergie. Das treibt die Preise.

  • Regulatorische Eingriffe: Preisdeckel & Marktmechanik

Die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) hat Anfang 2025 eine befristete Preisgrenze für verpflichtende Sekundärregelleistung (SRE) eingeführt. Damit sollen extreme Preisausschläge gedämpft werden.

Parallel dazu plant Swissgrid, ab 2026 einen neuen Ausgleichsenergie-Mechanismus einzuführen, der Anreize setzt, dass Bilanzgruppen das Netz ausgeglichener betreiben – das heisst: Anbieter, die helfen, Abweichungen zu minimieren, werden belohnt.

  • PV-Anlagen als negative Regelenergie und virtuelle Kraftwerke

Swissgrid startet 2025 den PV4Balancing-Pilot, bei dem aggregierte PV-Anlagen negative tertiäre Regelenergie bereitstellen. Überschussproduktion kann gedrosselt werden, um das Netz zu stabilisieren.

Zeitgleich bieten Unternehmen wie BKW mit ihrem Powerflex-Pool PV-Anlagen als Systemdienstleister an – wodurch auch typische Solaranlagen Eigentümer zu Akteuren im Regelenergiemarkt machen.


3 | Wie Speicher & PV-Projekte attraktiv in den Regelenergiemarkt einsteigen


3.1 Voraussetzungen & Anforderungen

  • Netzanschluss & technische Anbindung

  • Schnelle Reaktionsfähigkeit (z. B. innerhalb von 15 Minuten für Tertiärleistung)

  • Mindestleistung je nach Markt (häufig ≥ 100 kW)

  • Registrierung und präqualifizierte Gebote in den Ausschreibungen von Swissgrid oder Marktvermittlern

3.2 Erlösmodelle: Vorhaltung + Abruf

  • Vorhaltungserlös: Sie erhalten Vergütung, auch wenn Ihre Flexibilität nicht abgerufen wird

  • Abrufpreis: Wenn Swissgrid Ihre Leistung nutzt, gibt es zusätzliche Entschädigung

  • Marktrisiko & Preisvolatilität: Die Preissteigerungen im Regelenergiemarkt machen das Potenzial gross, aber Regulierung (Preisdeckel) kann die Profitspannen reduzieren

3.3 Risiko & Chancen

Chancen:

  • Zusatzerlöse zu PV-Einspeisung oder Speicherbetrieb

  • Marktöffnung macht auch kleine Anlagen relevant

  • In Zukunft zusätzliche Mechanismen (Kapazitätsreserve, Reliability Reserve) können Flexibilitäten weiter belohnen

Risiken:

  • Preisobergrenzen (ElCom-Deckel) mindern extreme Erträge

  • Wettbewerbsdruck durch grosse Anlagen

  • Technische Anforderungen und Wartung


4 | Beispielrechnung: So könnte ein Speicherprojekt aussehen

Stellen Sie sich einen Batteriespeicher mit 1 MW Leistung und 4 MWh Kapazität vor:

  • Vorhaltungserlös: z. B. CHF 20 / kW/Jahr (vereinfachtes Beispiel) → CHF 20'000

  • Abrufleistung: angenommen, 500 h Abruf im Jahr zu einem Mittelpreis von 300 CHF/MWh → zusätzliche Erträge ~ CHF 60000

  • Gesamtertrag: ~ CHF 80’000

  • Investitionskosten: je nach Technologie und Standort stark variabel – Amortisation in 8–15 Jahren möglich

  • Mit zusätzlicher PV-Anbindung oder „Negativleistung“ (Drosselung) lässt sich das Modell optimieren

(Solche Hypothesen stützen sich auf vergleichbare Studien zur Flexibilitätsnutzung in der Schweiz und Europa)


5 | Lohnt sich das für Sie? Drei Szenarien

Szenario

Kleine PV-Anlage (<100 kW)

Mittleres Projekt (Batterie + PV)

Großprojekt (Mehrere MW)

Einstiegskosten

tief

mittel

hoch

Aufwand Anbindung

gering

mittel

komplex

Potentielle Erlöse

eher gering, aber attraktiv als Ergänzung

gutes Potenzial

maximale Flexibilität & Skalenvorteile

Risiko

gering

moderat (Volatilität, Regulierungen)

höher (Marktrisiko, Investitionen)

Auch kleine Anlagen können heute sinnvoll sein – insbesondere, wenn Sie Teil eines Pools oder Netzaggregators werden, der viele Einzelanlagen bündelt und gemeinsam ausschreibt.


Fazit & Ausblick

Der Regelenergiemarkt in der Schweiz befindet sich 2025 in einer Phase der Öffnung und Anpassung: Mit dem Solarboom, neuen Marktmechanismen und Pilotprojekten wird Flexibilität zunehmend bezahlt. Wer früh einsteigt und technisch vorbereitet ist, kann von stabilen Vorhaltungsentgelten und abrufbezogenen Preisen profitieren.

Doch zu beachten: Regulatorische Eingriffe wie Preisdeckel, neue Mechanismen (ab 2026), und Wettbewerb verschärfen die Rahmenbedingungen. Planung, technische Präzision und Netzpartnerschaften werden entscheidend für den Erfolg.

Wer heute in Speicher- und Solarlösungen investiert und diese intelligent in Regelenergiekonzepte einbindet, könnte schon bald eine zusätzliche Einnahmequelle erzielen, die viele Projekte wirtschaftlich attraktiv macht.


Möchten Sie prüfen, ob Ihre Anlage oder Ihr Projekt fit für die Zukunft ist ? Kontaktieren Sie uns gerne über unser Kontaktformular.

 
 
 

Kommentare


Bernadette von Felten

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